Bolivien ist ein Land im Herzen Südamerikas. Dort lebten einst die Aymara, die Quechua, die Inkas und viele andere verschiedene indigene Gemeinschaften. Das Land war und ist noch sehr fruchtbar und reich an Bodenschätzen: Die Spanier besetzten um 1540 Bolivien wegen der enormen Vorkommen an Gold und Silber und finanzierten über Jahre ihren gesamten Staatshaushalt aus diesen Einkünften. Außerdem war Sucre, die Hauptstadt Boliviens, die damals reichste Stadt der Welt – dank der Edelmetalle aus Potosi. Leider blieb von diesem Reichtum nichts für die normalen Menschen im Land, außer vielleicht einem Bummel durch Sucre mit seinen weißen Häusern im Kolonialstil.

Heute besitzt Bolivien Vorkommen an Erdgas, Lithium und Gold. Trotzdem hat sich für die einfache Bevölkerung nicht viel geändert: Fremde Nationen „helfen“ gerne, diese Rohstoffe zu ernten und behalten den Löwenanteil für sich, weil Bolivien nicht über die Technik verfügt, um z.B. aus dem Lithium hochwertige Batterien herzustellen und damit nicht nur den niedrigen Rohstoffpreis, sondern auch Arbeitsplätze und dauerhaftes Einkommen im Land zu gewinnen. Laut CEPAL (der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik) lag die Armutsrate im Jahr 2023 hier bei 29 % => beinahe ein Drittel der Einwohner leben also in Armut.

Die Natur in Bolivien ist ebenfalls einzigartig und reich: Von 6.000m hohen Bergen, auf denen das ganze Jahr Schnee liegt, über steppenartige Hochebenen, von denen die Kartoffel ursprünglich stammt (hier gibt es bis zu 40 verschiedene Sorten von Kartoffeln!), bis zu tropischen Hängen und subtropischen Tiefebenen trifft man hier jede Klimazone an.

Deshalb gibt es unzählige verschiedene farbenprächtige Tiere, wie Flamingos, Lamas, Chamäleons, Kolibris, Würgeschlangen, Papageien, Opossums, Chinchillas, Tukane und viele mehr.

Auf den Märkten findet man vielfältige tropische Obst- und Gemüsesorten: Unterschiedliche Typen von Bananen, exotische Früchte, Avocados, Schoten, Nüsse, 1m lange Zimtstangen …

Außerdem kommen der Großteil der Wassermengen für den Amazonas aus den Bergen Boliviens, einem Teil der Anden!

Aber auch dieses wundervolle Ökosystem ist seit einigen Jahren in großer Gefahr!

Von Pykant