Bolivien im Herzen Südamerikas, die Wiege vieler Gemüse- und Obstsorten

Schon lange ist bekannt, dass Europa vor langer Zeit nicht sehr vielfältig war, was die ursprünglich heimischen Früchte betrifft. Mit Rettich, Mangold, Rübe und Sellerie ist man da ziemlich schnell fertig mit der Aufzählung.

Wenn man sich mit dem Thema dann näher beschäftigt, staunt man, wie viele der liebgewonnenen Produkte ihren Ursprung in Südamerika haben!

Die Geschichte der Kartoffel kennen noch viele: Die spanischen Eroberer entdeckten um 1525 im Hochland der Anden in Bolivien nahe des Titicacasees die tolle Knolle und Friedrich II. führte deren Anbau im 17. Jahrhundert zur Hungerbekämpfung in Deutschland ein.

Auch dass die Tomate, die Paprika/ Peperoni und der Kürbis aus Südamerika stammen, mag dem einen oder anderen bekannt sein.

Aber es kommt noch gehaltvoller: Auch Grundnahrungsmittel wie der Mais, die Süßkartoffel, Maniok oder die Quinoa wurden hier das erste Mal geerntet. Mit diesen Erzeugnissen kann man viele Menschen sättigen und unterschiedlichste Produkte herstellen. Über Eintöpfe, Aufläufe und Beilagen bis hin zu Mehl und Backwaren sind sie vielfältig einsetzbar und auch gut lagerfähig. 

Genauso verhält es sich mit Bohnen und Linsen, die richtig getrocknet lange haltbar sind und viel wertvolles pflanzliches Eiweiß enthalten – gesunde Südamerikanerinnen eben, die sich aber auch gut bei uns eingelebt haben!

Lecker wird es beim Obst! Wer hätte gedacht, dass unsere geschätzte Erdbeere in Bolivien heimisch ist? „Ananas“ kommt aus der Guarani-Sprache und bedeutet „köstliche Frucht“ und die Papaya, „der Baum der Gesundheit“ wächst einfach so neben unserem Haus. Gestern habe ich Acerolabeeren vom Strauch geerntet, aber die letzten drei Fruchtsorten haben es des Klimas wegen noch nicht nach Deutschland geschafft.

Auch edle Exoten wurden hier „geboren“: Knackige Erdnüsse und reife Kakaofrüchte kann man entdecken und was wäre das Leben ohne ein süßes Stück Schokolade – vielleicht darf es eine bolivianische Erdnuss-Schokoladen-Variante sein?!

Über eine solche Bereicherung unseres Speiseplans können wir wirklich staunen und Südamerika dafür dankbar sein, dass sie diese Schätze mit uns teilen!

Dadurch, dass in Bolivien viele verschiedenen Klimazonen vorhanden sind, wachsen hier all diese Früchte. Wenn genug Wasser zur Verfügung steht, hat man auf den Märkten in den Städten deshalb eine große Auswahl an frischen Gemüse- und Obstsorten. Außerdem kann von manchen Sträuchern und Bäumen traumhafte drei Mal im Jahr geerntet werden! Was für eine biologische Vielfalt und welch kulinarischer Reichtum!

PS: Wer sich mit diesem Thema noch näher beschäftigen möchte, kann sich mit Hilfe einer Weltkarte zur Herkunft der Kulturpflanzen schlau machen (z.B. Herkunft der Kulturpflanzen | CIAT-Blog).

 

Von Pykant